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Der normale Beckenboden

Der Beckenboden bildet den muskulären Abschluss des Bauchraums nach unten. Er trägt zur stabilen Positionierung der Beckenorgane (Gebärmutter, Blase, Harnröhre und Darm) bei. Eine  gut funktionierende Beckenbodenmuskulatur ist die Grundlage für ein physiologische Blasen und Darmaktivität. Sowohl der Verschluss der Ausscheidungsorgane als auch die reibungslose Entleerung werden maßgeblich über die Beckenbodenmuskulatur beeinflusst.

Auch Senkungsbeschwerden oder Schmerzzustände können durch einen stabilen Beckenboden vermieden werden. Um langfristig den Beckenboden gesund zu erhalten, sind neben einer gezielten Beckenbodengymnastik vor allem Veränderungen der Lebendgewohnheiten nötig. 

Regelmäßige Bewegung, maßvolles Essen und Trinken sowie eine physiologische Blasen und Darmentlehrung könne vorbeugend und auch heilend sein. Fehlbelastungen des Beckenbodens durch Übergewicht, chronisches Asthma bronchiale und Nervenschädigungen durch Diabetes mellitus sollten vermieden werden. Schwere körperliche Arbeiten sind nicht immer zu vermeiden können aber durch erlernen bestimmter „Sicherheitsmaßnahmen“ vermeiden werden.

 

 

 

 

Senkungsbeschwerden

Senkungsbeschwerden von Blase,  Harnröhre, Gebärmutter oder des Enddarms können isoliert oder gemeinsam auftreten. Hier kann neben einer gestörten Beckenbodenfunktion auch eine Veränderung des Bindegewebes, eine schlechte Durchblutung oder eine Fehlbelastung der Grund für eine Senkung sein.

Auch Schwankungen im Hormonhaushalt sind nicht selten Ursache einer Beckenbodenstörung.  

Einer der Hauptfaktoren für generelle Störungen des Beckenbodens sind Überdehnung und Verletzungen unter der Geburt. Vor allem in diesem Bereich kann durch eine spezielle Beckenbodengymnastik den Senkungsbeschwerden frühzeitig entgegengewirkt werden. 

Die Beschwerdesymptomatik kann hier recht unterschiedlich sein. Von „Völlegefühl“ in der Scheide,  Harn- und /oder Stuhlinkontinenz bis zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind möglich.

 

 

 

Belastungsinkontinenz

Mit ca. 60% die häufigste Harninkontinenzform. Diese Erkrankung ist nicht unbedingt eine Erkrankung die erst im höheren Alter auftritt, auch junge Frauen können betroffen sein.

Unter körperlicher Belastung, z. B. Husten, Niesen, Lachen oder Heben übersteigt der Blasendruck den Druck in der Harnröhre und es kommt zum unwirkürlichen Urinverlust.

Hier ist neben der Beckenbodenschwäche, eine Veränderung des Bindegewebes, des venösen Durchblutung des Blasenhalsregion oder eine nervale Fehlsteuerung des Blasenverschlussmechanismus die Ursache. Auch eine vergrößerte und/ oder gesenkte Gebärmutter können diese Form der Harninkontinenz verursachen.

 

 

 

 

 

Dranginkontinenz

Bei der motorischen Dranginkontinenz handelt es sich um eine Inkontinenz Form die durch ein unwillkürliches „Zusammenziehen“ der Blasenmuskulatur zustande kommt. Ursache solch einer  Erkrankung können z.B. häufig aufgetretene Harnwegsinfekte oder eine generelle Instabilität der Blasenmuskulatur sein. Auch Erkrankungen wie z.B. die Multiple Sklerose oder der Diabetes mellitus können eine Harnblaseninstabilität verursachen.

Die sensorische Dranginkontinenz ist bedingt durch eine Störung im Bereich des Blasenhalses. Meist ist hier die Ursache in einer gestörten Beckenbodenfunktion zu suchen.

 

 

 

Stuhlinkontinenz

Bei der Stuhlinkontinenz ist häufig eine gestörte Funktion des Analschließmuskels die Ursache für den unwillkürlichen Stuhlverlust. Obwohl diese Form der Inkontinenz deutlich seltener vorkommt, stellt sie dennoch eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität sein. 

Auch hier stellt die Schädigung des Beckenbodens eine der häufig die Ursache da.

Weitere Erkrankungen wie die Multiple Sklerose, der Diabetes mellitus oder Schädigungen im Bereich des Rückenmarks sind als Ursache für diese Inkontinenz Form denkbar. Auch angeborene oder erworbene „Ausstülpungen“ (Divertikel) des Darms verursachen nicht selten eine Stuhlinkontinenz.